Korrosionsmonitoring
Korrosions- und Feuchtemonitoring zur Zustandsüberwachung von Bauwerken
Für die Zustandserfassung von Stahlbetonbauwerken gibt es zahlreiche Untersuchungsmethoden wie Potentialfeldmessung, Betondeckungsmessung etc., die in der Lage sind, für eine Vielzahl von Bauwerken ausreichend genaue Informationen über den Bauwerkszustand zu liefern. Doch diese konventionellen Verfahren stoßen immer wieder an ihre Grenzen – sei es, weil Bauteile nicht zugänglich oder Untersuchungen erst nach dem Entfernen einer Beschichtung möglich sind. In diesen Fällen ist Korrosionsmonitoring ein wertvolles Werkzeug, um auch unter schwierigen Randbedingungen den Bauwerkszustand zuverlässig erfassen zu können. Doch Korrosionsmonitoring kann noch sehr viel mehr: mögliche Schädigungsmechanismen können identifiziert werden, lange bevor es zu Bewehrungskorrosion kommt, und Unsicherheiten z.B. hinsichtlich der Größe des krit. korrosionsauslösenden Chloridgehalts können eliminiert werden. Bei Instandsetzungen nach dem Verfahren 8.3 gem. TR-IH bzw. W-Cl nach Instandsetzungsrichtlinie, bei denen auf den Abtrag des chloridbelasteten Betons verzichtet wird, ist Korrosionsmonitoring bereits seit 2001 auch normativ unverzichtbar.
Korrosionsmonitoring kann in jeder Lebenszyklusphase von Bauwerken angewandt werden. Das beginnt direkt nach Fertigstellung mit Feuchtesensoren, die zur Überwachung der Wirksamkeit von Beschichtungen oder Hydrophobierungen eingesetzt werden können. Ebenfalls bei Neubauprojekten können Korrosionssensorsysteme mit Tiefenstaffelung eingesetzt werden, die das zeitabhängige Eindringen einer Carbonatisierungs- oder Chloridfront in das Bauteil überwachen und so rechtzeitig Hinweise auf ggf. erforderliche Interventionsmaßnahmen geben. Anspruchsvoller ist der Einsatz bei Bestandsbauwerken, bei denen Sensoren nachträglich eingebracht werden müssen, ohne das System zu stark zu beeinflussen. Zu diesem Zweck können wahlweise fertige Sensorsysteme installiert oder mit den von unserem Büro entwickelten Ansätzen Messungen direkt an der Bestandsbewehrung durchgeführt werden.
Die Ingenieurbüro Schiessl Gehlen Sodeikat GmbH verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Korrosionsmonitoring an Brücken, Tunneln, Parkhäusern, Bohrpfahl- und Schlitzwandkonstruktionen oder chemischen Anlagen. Die Sensorsysteme unserer Tochterfirma Sensortec GmbH werden seit Jahrzehnten weltweit zum Korrosionsmonitoring an Hafenbauwerken, Tunneln, Hochhausgründungen bis hin zur Hongkong-Zhuhai-Macao-Brücke, der längsten Brücke der Welt, eingesetzt. Unsere Expertise und unsere Erfahrung haben in zahlreichen Fachveröffentlichungen u.a. im Merkblatt B12 „Korrosionsmonitoring“ der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung sowie in dem Entwurf ein der Korrosionsmonitoring-Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton Eingang gefunden. Besonders auch im Bereich des Korrosionsmonitorings bei Anwendung des Verfahrens 8.3 nach TR-IH konnten wir durch innovative Messtechnik einen wesentlichen Beitrag für zahlreiche wirtschaftliche und nachhaltige Instandsetzungen leisten.
