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Bauwerksmonitoring (SHM) der Gänstorbrücke

Dauerüberwachung der Gänstorbrücke mit unterschiedlichen Messsystemen - Ulm

Bei der 1950 in Ulm über die Donau errichteten Gänstorbrücke handelt es sich um eine der ältesten Spannbetonbrücken in Deutschland. Bereits bei Untersuchungen in den 1980er Jahren zeigte sich, dass Spanngliedhüllrohre unvollständig verpresst wurden, der Spannstahl Korrosionserscheinungen aufweist und lokal Chlorideintragungen in den Beton stattgefunden haben. Im Jahr 2018 wurden bei umfangreichen Bauwerksuntersuchungen erhebliche, standsicherheitsrelevante Korrosionsschäden an Spanngliedern vorgefunden. Da eine vollumfängliche Zustandsprüfung aufgrund der großen Anzahl an Spanngliedern nicht mit vertretbarem Aufwand möglich ist und nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich der Bauwerkszustand bis zur Realisierung eines Ersatzneubaus weiter verschlechtert, wurde ein Monitoringsystem, indem verschiedene Messverfahren integriert werden, installiert. Zur Kalibrierung des Messsystems und zur Festlegung von Warn- und Alarmwerten wurde eine Probebelastung mit definierten Verkehrslasten durchgeführt. Die statischen Nachweise und die Konzeption der Probebelastung wurden von der Konstruktionsgruppe Bauen AG, Kempten geführt.

 

Unser Leistungsspektrum:

  • Schadensuntersuchung, insbesondere Aufnahme der Korrosionsschäden an der Spannbewehrung, Bestimmung statisch relevanter Baustoffkennwerte
  • Entwurf, Installation, Betrieb und Bewertung von folgenden Messsystemen
    • Temperaturmessungen über den Brückenquerschnitt mit Temperaturmessfühlern PT1000
    • Verformungsmessungen am Spannstahl mit Dehnmessstreifen
    • Verformungsmessungen am Brückenüberbau mit induktiven Wegaufnehmern
    • Spannstahlbruchdetektion mit Acoustic Emission
    • Automatische Fotokontrolle bei Messwertüberschreitung durch unerlaubte Schwertransporte
    • Feststellung und gutachterliche Bewertung von Veränderungen des Tragsystems
  • Messwertaufzeichnung während der Probebelastung
Blick in geöffnetes Hüllrohr nahe einer Koppelstelle. Spannstab mit sichtbarer Querschnittsverminderung
Bleibende Dehnungen an einem DMS infolge Probebelastung
Spontaner Spannstahlbruch an einem Spannstahl der Zugstrebe
Brückenverformungen infolge Belastung durch unerlaubte Schwertransporter, Kontrolle durch Videoüberwachung