Altstadtringtunnel
Untersuchung der spannungsrisskorrosionsgefährdeten Spannbewehrung; Entwicklung eines Monitoringkonzepts zur Dauerüberwachung
Der Altstadtringtunnel in München wurde zwischen 1967 und 1972 in Deckelbauweise gebaut. Die Blöcke des Haupttunnels sind überwiegend einachsig in Längsrichtung mit Spannstahl vom Typ Sigma St 145/160 oval 40 hergestellt, welcher gemäß der Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosion als spannungsrisskorrosionsgefährdet eingestuft wird. Im Rahmen von Bauwerksuntersuchungen wurden zum Teil starke Korrosionserscheinungen mit entsprechender Anrissbildung infolge von Spannungsrisskorrosion festgestellt, gebrochene Drähte wurden bei lokalen Öffnungen jedoch nicht aufgefunden. Für den Bauherrn stellt sich nunmehr die Frage, ob und unter welchen Randbedingungen er das Bauwerk weiter betreiben kann. Aufgrund des geringen Feuchtegehalts des Einpressmörtels ist erst einmal davon auszugehen, dass die Korrosionsprozesse am Spannstahl stark verlangsamt ablaufen. Da der weitere Schadensfortschritt jedoch nicht zielsicher vorhergesagt werden kann, wurde in Zusammenarbeit mit der IB Grassl GmbH ein Monitoringkonzept erarbeitet, mit welchem der Tunnel für die weitere Nutzung überwacht wird.
Unser Leistungsspektrum:
- Zerstörungsfreie Bestimmung der Spanngliedlagen mit Georadar und Ultraschall
- Dauerhaftigkeitsbemessung hinsichtlich carbonatisierungsinduzierter Korrosion
- Schadensuntersuchung, insbesondere Aufnahme der Korrosionsschäden an der Spannbewehrung, Bestimmung statisch relevanter Baustoffkennwerte
- Entwurf, Installation, Betrieb und Bewertung von folgenden Messsystemen im Rahmen einer 2-jährigen Referenzphase in Zusammenarbeit mit der IB Grassl GmbH
- Temperaturmessungen über den Brückenquerschnitt mit Temperaturmessfühlern PT1000 und Glasfaseroptik
- Verformungsmessungen mit induktiven Wegaufnehmern
- Spannstahlbruchdetektion mit Acoustic Emission
- Aufbauend auf Referenzphase:
- Evaluierung der Verfahren und Messergebnisse
- Beratung des Bauherrn bei Ausschreibung und Vergabe von Messsystemen für das gesamte Tunnelbauwerk (54 Blöcke)
- Implementierung einer Online-Plattform zur Verwaltung und Visualisierung der Messdaten der verschiedenen Monitoringverfahren
- Definition und Bedienung von Echtzeit-Schnittstellen zur Tunnelleittechnik
- Fortlaufende Analyse und gutachterliche Bewertung der Messdaten.